RSV SulzfeldNachlese

13. Alpenpassfahrt des RSV 2004 in den Südtiroler Alpen

Auf 281 km 6.236 Höhenmeter erklommen

Zur Durchführung der traditionellen jährlichen Alpenpassfahrt weilten die Rennradfahrer des RSV Germania Sulzfeld vom 19. - 26.07.04 in Schenna, der Sonnenterasse Merans. Das von den Sportlern Andreas Feidengruber, Heiner Hagenbucher, Wolfgang Pux und ihren Begleiterinnen ausgewählte Hotel Lagrein lag rd. 600 Meter über dem Meeresspiegel.

Timmelsjoch PassstrasseNach dem ausgearbeiteten Tourenplan standen insgesamt 3 Tagesetappen auf dem Programm. Zum Auftakt wurde zunächst der 1.363m hohe Mendelpass in Angriff genommen. Die Route führte über Meran, Lana durch die typischen Obstplantagen Südtirols nach Eppan. Von dort aus begann der 16km lange Anstieg auf den Mendelpass. Die anschließende kurze Abfahrt bis nach Fondo führte ins Trient, ehe der 1.518m hohe Gampenpass (passo de palade) anvisiert wurde. Die dortige Passhöhe wurde nach 13km erreicht. Zu einem wahren Genuss entpuppte sich die nachfolgende 18km lange Abfahrt mit herrlichen Blicken auf die Dolomiten und das Etschtal. In Meran angelangt musste noch die letzte Anhöhe bis Schenna erklommen werden.

Mit der Fahrt zum 2.509m hohen Timmelsjoch (passo rombo) stand 2 Tage später der erklärte Höhepunkt auf das "Dach der Alpenpassfahrt 2004" an. Das Timmelsjoch zählt nämlich von der italienischen Seite aus aufgrund seiner Länge und hohen Steigungsprozenten zu den schwersten Pässen im Alpenraum. Die Überquerung ist für jeden ambitionierten Rennradfahrer, der über ausreichend Passerfahrung, Ausdauer und Kraft verfügt, ein absolutes Muss. Das Timmelsjoch ist eingelagert in die Ötztaler Alpen und im Süden von dem Granatenkogl (3.304m), dem Wurmkogl (3.082m) und dem Nörderkogl (3.166m) umgeben.

Die Pedaleure des RSV wählten die rd. 52km lange und mit ca. 2.200 Höhenmetern ausgestattete Anfahrt über die sog. Ostrampe ab Meran (325m). Zunächst verlief die Strecke 20km entlang dem Passeiertal ständig leicht steigend vorbei am Geburtshaus von Andreas Hofer bis St. Leonhard (688m). Im weiteren Verlauf bis Moos (1.007m) nahmen die Steigungsprozente zwar zu, waren aber dennoch relativ human. Auf dem nächsten Teilabschnitt galt es, etliche Serpentinen inmitten immer spärlicher werdendem Mischwald zu überwinden. Danach wartete auf die Fahrer eine 10km lange Tortur mit zahlreichen Steilstücken zwischen 10% und 12% vorbei an kargen Felshängen, wobei die einzelnen Straßensegmente bei zunehmender Hitze schier endlos übereinander geschachtelt wirkten.

Auf der PasshöheAls die Radsportler den obersten Tunnel durchquert hatten war es eine Wohltat und ein unbeschreibliches Gefühl, den letzten flacher werdenden Kilometer gemeinsam mit einer eingeholten Radgruppe aus Böblingen bei jetzt optimalen Wetterverhältnissen (sonnig, 20 Grad Celsius) und einem fantastischem Rundblick bis zur Passhöhe zu absolvieren. Der Gipfel war nach einer Fahrtzeit von 3 Stunden und 39 Minuten erreicht. Die nachfolgende Abfahrt zurück in Richtung Meran wurde zu einem unvergessenen Vergnügen und bot den Teilnehmern ausreichend Gelegenheit, die landschaftliche Schönheit der Alpenregion zu betrachten.

Nach einem verdienten Ruhetag begann die rd. 70km lange Schlussetappe wiederum in Schenna. Diesmal führte die Strecke auf der 9km lange Panoramastraße mit einer durchschnittlichen Steigung von 9,3% hinauf nach Hafling (1.290m). Die weitere Route verlief auf dem welligen Hochplateau über Vöran und Mölten vorbei am Tschaufernock. Leider setzte während der steilen Abfahrt nach Terlan mit mehreren engen Kehren der Regen ein. Dadurch verschlechterten sich die Sicht- und Straßenverhältnisse erheblich. Den routinierten Passfahrern ist es dennoch gelungen, die schwierigen Passagen zu bewältigen und ohne Probleme über Andrian und Lana zurück zum Ausgangspunkt nach Schenna zu kommen.

Insgesamt legte das Radteam in den 3 Tagen 281 km und 6.236 Höhenmeter in einer reinen Fahrtzeit von 13 Stunden und 44 Minuten zurück. Die Planung, Organisation und Durchführung lag auch dieses Jahr wieder in den bewährten Händen "unseres Alpenkönigs" Heiner Hagenbucher. Dafür gebührt ihm der besondere Dank aller Beteiligten.