RSV SulzfeldNachlese

15. Alpenpassfahrt in den Dolomiten

Was 1992 in Gargellen/Montafon mit den Fahrten in den Silvretta-Hochalpen begann, fand bis heute seine jährliche Fortsetzung. In diesem Jahr zog es die Rennradfahrer des Radsportvereins "Germania" Sulzfeld bei der 15. Auflage wieder einmal in die herrliche Bergwelt der Dolomiten. Das Quartier wurde hierzu vom 30.09. bis 04.10.2006 im Wellness-Hotel Fanes in St. Kassian/Alta Badia bei der Familie Crazzolara auf einer Höhe von 1.537 m bezogen. Die Lage des Hotels am Fuße verschiedener Passstraßen mit einem atemberaubenden Panorama ist ein idealer Ausgangspunkt für die gewählten Tagestouren.

Die komplette Organisation und Durchführung dieser Veranstaltung einschließlich Tourenplanung lag traditionell in den bewährten und erfahrenen Händen unseres "Tourchefs" Heiner Hagenbucher. Diese Planungen sahen im Jubiläumsjahr zwei Rennradtouren vor.

Die erste Ausfahrt wurde sodann am Sonntag, den 01.10.06, bei idealen äußeren Bedingungen in Angriff genommen. Bei Sonnenschein und Außentemperaturen von 15 Grad machten sich die Akteure auf, von St. Kassian aus gleich den 2.136 m hohen Valparolapass über einen Anstieg von rd. 13 km zu erklimmen. Da dieser Pass temporär Steigungsgrade bis 12 % aufweist, waren die Rennradfahrer gleich entsprechend gefordert. Auf der Passhöhe angekommen ging es vorbei am Lagazuoi-Berg, der im 1. Weltkrieg Schauplatz der Dolomitenfront war und heute ein Kriegsmuseum beherbergt.

Die nachfolgende rd. 11 km lange Abfahrt führte über den Falzaregopass in Richtung Cortina d`Ampezzo. Ab Pocol folgte der gefürchtete auf 2.236 m gelegene Giaupass. Zu diesem Zeitpunkt lagen 10,7 km und 780 Höhenmeter vor den Pedaleuren. Der vom Giro her bekannte Pass erlaubt durch ständig wechselnde Passagen mit unterschiedlichsten Steigungen keinen gleichmäßigen Tritt. Als die Baumgrenze erreicht war, schlossen sich nicht minder schwere und steile Serpentinenabschnitte an. Dank der angeeigneten und gut trainierten Fitness waren alle RSV-ler in der Lage, auch diesen Abschnitt souverän zu meistern und kamen so geschlossen am Kulminationspunkt des Giau an. Auf der Passhöhe wurden die Fahrer mit angenehmen Temperaturen und einem willkommenen kurzen Smalltalk mit gleich gesinnten Rennradfahrerinnen und Fahrer aus Österreich belohnt.

Danach führte die Tour hinunter nach Selva di Cadore auf eine Höhe von 1.335 m. Von dort aus galt es eine leicht ansteigende Querpassage von 22,7 km und 600 Höhenmeter zu bewältigen. Dieser Abschnitt in Richtung Arabba forderte auch seinen Tribut, da denn Fahrern noch die Anstrengungen der beiden ersten Pässe in den Knochen steckten. Letztendlich ist es infolge der guten Teamarbeit und der homogenen Fahrweise gelungen, auch dieses Zwischenziel planmäßig zu erreichen.

Von Arabba aus wurde schließlich der legendäre Campolongopass ins Visier genommen. Nach rund 4 km wurde dieser Anstieg auf 1.856 m Höhe von allen Teilnehmern in erstaunlicher Frische passiert. Die Abfahrt über Corvara nach La Villa und wieder hinauf nach St. Kassian war eine angenehme Kür und gleichzeitig der Abschluss des ersten Tages. Insgesamt wurden hierbei in 4:55:17 Stunden 85, 7 km und 2.345 Höhenmeter zurückgelegt.

Die zweite Tour am darauf folgenden Tag stand zunächst nicht ganz unter den guten Wetterprognosen des Vortages. Bereits bei der Fahrt in Richtung Corvara fielen die ersten leichten Regentropfen, welche die Radgruppe zu einer kurzen Pause zwang. Nach dieser Regenunterbrechung ging es weiter den Campalongopass hinauf, der den Fahrern erwartungsgemäß keine Schwierigkeiten bereitete. Im weiteren Verlauf schloss sich die Abfahrt nach Arabba an, ehe der vorgesehene Parcours in Richtung Caprile führte. Leider spielte hier der Wettergott nicht mit und bescherte den Rennradlern neben weiteren leichten Niederschlägen tief hängenden Nebelschwaden, die die Sicht erheblich beeinträchtigten. Da die Gruppe kein unnötiges Risiko eingehen wollte und zu diesem Zeitpunkt keine Begleitfahrzeuge zur Verfügung standen, entschloss man sich, den angestrebten Fedaiapass und das Sellajoch aus dem Programm zu streichen und dafür den Falzaregopass ab der Abzweigung Caprile anzusteuern.

am Falzarego Pass Die Auffahrt zum 2.105 m hoch gelegenen Falzarego hat eine Länge von 11 km bei 805 Höhenmetern. In diesem Streckenabschnitt wandelte sich die Witterung wieder zugunsten der Sportler, so dass sich die Sichtverhältnisse zusehend verbesserten und auch die Sonne wieder hervor trat. Mit dieser psychologischen Motivation im Rücken fanden die Sulzfelder Akteure schnell den erforderlichen und gewünschten runden Tritt, gewannen in Kürze die angestrebten Höhenmeter und hatten so sehr bald die Passhöhe im Blick. Jetzt galt es nur noch, die letzten Galerien und Tunnel zu durchfahren und schon war auch dieser Berg mit Bravour gemeistert. Es folgte noch ein kleiner Anstieg zum Valparolapass, dem "Hausberg" des RSV, und die nachfolgende Abfahrt in Richtung St. Kassian, ehe das Hotel Fanes wieder erreicht war. An diesem verkürzten Tagesabschnitt wurde eine Streckenlänge von 52,6 km bei 1.291 Höhenmetern in einer Zeit von 3:05:08 Stunden bewältigt.

Der dritte und letzte Tag stand ganz im Zeichen der Regeneration. Nach dem Frühstück unternahm man gemeinsam mit allen Begleitpersonen ein Wanderung in die Naturparks Fanes-Sennes-Prags und Puez-Geisler, nutzte zwischendurch die Gelegenheit zu einem Einkaufsbummel in Corvara und genoss die Schönheit der Dolomiten bei einem Espresso oder einem Cappuccino. Am Nachmittag wurde die Zeit damit verbracht, um im Wellnessbereich des Hotels zu relaxen. Hierfür standen Saunen, Whirlpools, türkische Dampfbäder und ein Beautyresort zur Verfügung.

Am Abend ließ die Gruppe die gemeinsam verbrachten Tage bei einem guten Tropfen Wein nochmals Revue passieren. Dabei waren sich alle einig, einmal mehr eine sehr schöne Zeit in den Dolomiten erlebt und interessante Radausfahrten absolviert zu haben. An dieser 15. Alpenpassfahrt nahmen Edeltraud und Bernd Brecht, Hans-Erich Ditscheid, Monika und Andreas Feidengruber, Sonja und Heiner Hagenbucher sowie Jutta und Wolfgang Pux teil.