RSV SulzfeldNachlese

8. Alpenpaßfahrt des RSV 1999 - Rund um Meran

Die Südtiroler Alpen um Meran waren das diesjährige Ziel der Alpenpaßfahrer des RSV Germania Sulzfeld. In der Zeit vom 6. bis 15. August waren wir Gast im Hotel Strakenberg in Schenna. Schenna liegt am sonnigen Südwesthang oberhalb von Meran, 600 Meter über dem Meeresspiegel. Der alltägliche Schlußanstieg zu unserem Hotel von Meran aus war ca. 2 km lang mit einer Höhendifferenz von ca. 300 Meter.

Die Anfahrt nach Schenna erfolgte über die BAB nach Ulm, Kempten, Füssen, Lermoos, Fernpaß, Imst, Ötztal, das Timmelsjoch, St. Leonhard, Meran nach Schenna. Bereits bei der Überquerung der Paßhöhe des Timmelsjoch erlebten wir die Wetterüberraschungen der Alpen. Auf der Ötztaler Seite noch schöner hochsommerlicher Sonnentag mit herrlichem Panorama der Ötztaler Alpen und auf der anderen Kammseite Nebel mit Temperaturen um 100C. Je weiter wir jedoch die Paßstraße in Richtung Schenna gelangten, um so mehr besserten sich auch die Wetterverhältnisse und mit erreichen der ersten Häuser auf der italienischen Seite in St. Leonhard sahen wir den kommenden Tagen mit den geplanten 2 Passfahrten auch wieder optimistisch entgegen. Im späten Nachmittag erreichten wir unser Hotel.

Am Montag stand die erste Paßfahrt auf dem Programm. Die Fahrt führte hinab nach Meran, durch die Obstgärten bis nach Kaltern und dann hinauf auf den 1363 m hohen Mendelpaß. Die ca. 16 km lange Paßstraße mit ca. 8-10% durchschnittlicher Steigung ermöglichte herrliche Blicke auf das Etschtal und die umliegenden Berge der Dolomiten. Nach einer Stärkung ging die Fahrt weiter zunächst 300 Höhenmeter hinunter nach Fondo und dann nochmals 1300 Höhemeter hinauf auf den Gampenpass. Nach einer kurzen Rast kam die Belohnung für die zurückgelegten 1800 Höhemeter - es folgte die Abfahrt nach Meran. Von der Gampen-Paßhöhe ging die Fahrt ca. 20 km hinab ins Tal. Es folgte nochmals der Schlußanstieg von Meran hinauf nach Schenna. Die ca. 105 km lange Tour mit etwa 2130 Höhenmetern wurde in rund 5 Stunden zurückgelegt.

Der Dienstag wurde aufgrund des Nieselregens als Ruhetag begangen. Das Hotel mit den Schwimmbad- und Sauneinrichtungen gab alle Möglichkeiten, um kurzweilig über die Zeit zu kommen. Am Nachmittag besserte sich das Wetter, was unser Sportkollege Stefan für eine kurze Trainingsfahrt hinauf nach Hafling nutzte.

Am Mittwoch stand die Tour nach Hafling auf dem Plan. Die Strecke führte zunächst ca. 1 km hinab Richtung Meran. Dann folgte der Anstieg hinauf nach Hafling. Von dort ging die Strecke nach Vöran, Mölten, Terlan nach Andrian. Von dort aus erfolgte die Rückfahrt wieder entlang der Etsch durch die Obstplantagen. Eine kurze Mittagsrast erlaubte uns auch die
gegen 12.30 Uhr angekündigte Sonnenfinsternis zu beobachten. Da unser Aufenthaltsort aber nicht im Kernschatten des Mondes lag, waren nur ca. 90 % der Sonne verdeckt. Die Fahrt ging weiter nach Lana zurück nach Schenna. Für die ca. 70 km lange Strecke mit rund 1700 Höhenmeter benötigten wir ca. 3 Stunden.

Am Donnerstag stand die Königsetappe auf dem Programm. Der Jaufenpass und anschließend die Penser-Joch-Straße mit insgesamt 3100 Höhenmeter galt es zu meistern. Die Abfahrt vom Hotel erfolgte mit den Begleitfahrzeugen gegen 9.00 Uhr. Die Fahrt ging zunächst wieder hinab nach Meran und dann vorbei am Dorf Tirol (am Geburtshaus von Andreas Hofer) nach St. Leonhard. Dort verzweigt sich die Straße hinauf zum Timmelsjoch oder hinauf zur Jaufenpaßhöhe. Die schön zu fahrende Paßstraße mit ca. 8-10 % Steigung führt auf ca. 2100 m Höhe. Anschließend folgte die Abfahrt nach Sterzing. Vor der Brenner-Autobahn, die weiter führt in Richtung Bozen, ging es dann rechts ab hinauf auf das Penser Joch. Die 16 km Anstiegshöhe auf 2211 m mit ca. 10-12 % Steigung wurden in knapp 2 Stunden bewältigt. Nach dem obligatorischen Gipfelfoto ging die Fahrt abwärts in Richtung Bozen.

Alpenpassfahrer 1999
Frank Winterle, Heiner Hagenbucher, Walter Fundis, Friedrich Pitz,
Heiner Häge, Stefan Bregler auf der Paßhöhe des Penserjochs

Runde 50 km Abfahrt lagen vor uns. Leider spielte das Wetter nicht so mit, wie wir uns das wünschten. Bei Sarntheim nach ca. 100 km setzten Regenschauer ein. Wir stiegen deshalb vom Rad und legten den restlichen Rückweg mit den Begleitfahrzeugen zurück. Für die ca. 100 km Strecke mit rund 3100 Höhenmeter benötigten wir ca. 5 1/2 Stunden.

Der Freitag war als Erholungstag wieder zur freien Verfügung. Trotz schwerer Beine ließ es sich Stefan nicht nehmen, die Gampen-Paßstraße in entgegengesetzter Richtung wie auf der ersten Tour zu fahren. Er erkämpfte sich damit nochmals 1300 Höhenmeter.

Während am Samstag für die einen nochmals ein Urlaubstag mit Stadtbesichtigung von Schenna und Meran auf dem Plan stand, machten sich Stefan, Walter und Frank auf den Weg in Richtung Timmelsjoch. Bis ca. 1500 m fuhren sie die Paßstraße, um dann nach einer kurzen Rast wieder den Rückweg anzutreten. Mit dem abendlichen gemeinsamen Essen und dem anschließenden gemütlichen Beisammenseln im Kaminzimmer ging auch schon der letzte Urlaubstag der diesjährigen Alpenpassfahrt zu Ende. Am Abend war die obligatorische Rückbetrachtung der abgelaufenen Radsportwoche. Unser Organisator Heiner Hagenbucher, der die Streckenwahl, den Unterkunftsort und das Hotel ausgesucht hatte, bedankte sich bei den Teilnehmern.

Insbesondere die Damen, die mit den Begleitfahrzeugen auf den längeren Strecken die Sicherheit gaben, daß bei Defekten die notwendige Hilfe bereit war, verdienen unseren Dank. An dieser Stelle sei besonders Heiner Hagenbucher für die organisatorische Abwicklung der Ausfahrt gedankt.

(Heiner Häge)